Vom 21. August bis 7. September reiste eine Delegation nach Tansania, um unsere dortigen Partnergemeinden in Arushachini und Chemchem zu besuchen. Insgesamt neun Personen vertraten die Gemeinden Leipzig-Stötteritz und Hannover-Marienwerder in Tansania.
Die Anzahl der Partnergemeinden auf tansanischer Seite ist stetig am Wachsen, so dass in diesem Jahr bereits sieben Gemeinden besucht werden konnten. Dementsprechend groß und überwältigend war auch der Empfang der Gäste direkt nach der Ankunft am Flughafen Kilimanjaro, wie auch in jeder einzelnen Gemeinde. Es wurde vor Freude gesungen, getanzt und gegessen. Viel gegessen…
Bemerkenswert, welchen Aufwand und organisatorisches Feingefühl das tansanische Partnerschaftskomitee im Vorfeld aufbrachte und dem hier nochmals für alles zu danken ist! Asante sana! Denn es war kein Leichtes, die nötige Balance für diese Reise zu finden. Es wollten sieben Gemeinden besucht werden – außerdem die Superintendentur und der Bischof von Moshi.
Hinzu kam, dass unter dem Thema Bildung auch diverse Kindergärten und Schulen, andere pädagogische Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und Erwachsenenbildung wie auch die Stipendiat:innen und deren Eltern des partnerschaftlichen Stipendienprogramms (Scholarship) besucht und getroffen werden sollten. Da die Gruppe neben den erfahrenen langjährigen Tansaniaexpertinnen, vor allem aus Tansaniareisefrischlingen bestand, sollte auch das touristische Grundprogramm, wie Besuch eines Nationalparks, Kilimanjaro-gucken, Touri-shopping, Tansaniageschichtliches etc. nicht zu kurz kommen. Dies gelang auch, forderte aber hin und wieder Ruhephasen zum Verarbeiten all des Gesehenen und der Vielzahl an getroffenen freudigen Schwestern und Brüdern. Wir besuchten viele Kindergärten der Gemeinden, zwischen denen teilweise große Unterschiede auffielen. So verbringen etwa die Kinder in der Gemeinde Msitu wa Tembo ihren Kindergartenalltag noch im Kirchgebäude, während die Gemeinde Bonite gerade an einem großen zweiten Gebäude für ihren wachsenden Kindergarten bauen kann. Es zeigte sich auch, wie wichtig und gleichzeitig schwierig es ist, als Eltern die Kinder überhaupt in die Kindergärten schicken zu können. Oft sind die Wege zu weit und/oder schlecht ausgebaut oder der nötige Beitrag ist nicht aufwendbar. Auch fehlt es oft an Mitarbeitenden, so dass eine Person allein für alle Arbeiten und Kinder innerhalb einer Einrichtung zuständig ist. Umso schöner war der bisher erfolgreiche Weg des diakonischen Zentrums von Diakon Yese Mphuru zu sehen, dessen Einrichtung sich an behinderte Kinder und deren Eltern richtet und ein großes Einzugsgebiet abdeckt – aber auch dort ist man noch nicht am Ziel der Reise angekommen und es braucht weiterhin Unterstützung.
Während der Reise trafen wir viele bekannte Gesichter, etwa ehemalige Freiwillige, die in Kindergarten und Marienkirchgemeinde ein Jahr lang mitarbeiteten, oder deren Eltern wie auch viele langjährig Engagierte der Partnerschaft. Es wurden aber auch neue Bekanntschaften geschlossen und man ist sich näher gerückt. Innerhalb des großen Abschiedsgottesdienstes in der Gemeinde in TPC wurde dann feierlich von den Vorsitzenden der Komitees Regina Meyer und David Shilatu und den Vorsitzenden des Stipendienprogramms Frieder Nollau und Pfarrer Emmanuel Chambi erneut das Agreement des Scholarship Programms unterzeichnet, wodurch weiterhin gemeinsam Zukunft in den Gemeinden gestaltet werden wird.
Somit bleibt an dieser Stelle noch dem Partnerschaftskomitee rund um David Shilatu zu danken, für alle Organisation, Begleitung, Aufheiterung und offenes Ohr im Vorfeld und während der Reise! Wir freuen uns schon jetzt auf den eingeladenen Gegenbesuch im nächsten Jahr!
Pole sana für alle Mühen!
Asante sana für die schöne Zeit!
Benedikt Spatz
Am 19.11. ist ein Reisebericht/Film der Delegation im Gemeindehaus geplant.