Konfirmation

Die Vorbereitung: Konfirmandenzeit

Jugendliche sind eingeladen, zusammen mit Gleichaltrigen den christlichen Glauben und das Leben in der Kirchgemeinde kennen zu lernen. In Gemeinschaft gehen sie den Fragen
nach, was im Leben trägt und Orientierung gibt, welche Rolle Gott in ihrem Leben „spielen“ kann und was die Kirche damit zu tun hat.

Der Konfirmandenunterricht erstreckt sich meist über den Zeitraum des 7. und 8. Schuljahres. Ungetaufte Jugendliche können sich so auf die Taufe vorbereiten lassen, und getaufte Jugendliche bestätigen mit der Konfirmation bewusst ihre Taufe. Für manche steht die Konfirmation auch einfach für den Übergang vom Kindesalter zum jungen Erwachsenen. Na ja, so ganz erwachsen ist man als Achtklässler, dem typischen Konfirmationsalter, noch nicht. Jedoch vom Wissen her sind die Konfirmanden manchmal fitter als erwachsene Gemeindeglieder. Das, was Konfirmanden alles über den Glauben lernen und hinterfragen, kann auch für gestandene Gemeindeglieder bereichernd sein. Glauben bleibt im Fluss, denn Sichtweisen und Akzente verschieben sich im Laufe des Lebens. Sie dürfen sich wandeln in der Gewissheit der Treue und Liebe Gottes.

Zu Beginn des Konfirmandenunterrichts laden wir zu einem Informationsabend ein. Hier erfahren die Eltern und ihre Kinder etwas zur Organisation, zum Konzept und zum Inhalt des Konfirmandenunterrichts.

Ziel des etwa zweijährigen Kurses ist, dass die Jugendlichen

  • mit Fragestellungen und Antworten des christlichen Glaubens vertraut werden
  • ihre Fragen, Themen und Probleme zur Sprache bringen
  • Gemeinschaft erleben
  • ihre eigenen Gaben in verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten entdecken und einsetzen können
  • sich in dieser Zeit besonders am gottesdienstlichen und alltäglichen Leben der Kirchgemeinde beteiligen
  • vertraut werden mit der Bibel, dem Gebet, Luthers kleinem Katechismus, dem Gottesdienst und dem Evangelischen Gesangbuch
  • sich das Vaterunser, die Gebote, Psalmworte und weitere Kerntexte der Bibel sowie auch das apostolische Glaubensbekenntnis aneignen
  • sich im diakonischen Handeln einüben und dabei Verantwortung für den Nächsten als wesentliche Ausdrucksform des christlichen Glaubens in sozialen und gesellschaftlichen Bezügen erfahren

In der Konfirmandenzeit erfolgt eine Vorbereitung auf die Teilnahme am Heiligen Abendmahl oder, wenn schon vorher in der Kirchgemeinde das Abendmahl mit Kindern gefeiert
wurde, eine Vertiefung des bereits Vertrauten.

Der Kurs soll die eigene und freie Entscheidung für den Glauben ermöglichen und helfen, das Leben als Gottes Geschenk anzunehmen. Ebenso können die Konfirmanden – im Glauben und Zweifeln – das Heilige Abendmahl, gemeinsam mit anderen Christen, als Wegzehrung und Stärkung entdecken.

Der Konfirmandenunterricht findet in der Regel dienstags 17.30 Uhr (7. Klasse) sowie donnerstags 16.00 Uhr (8. Klasse) statt.

Teilnahmebedingungen

Die Einladung zum Konfirmandenkurs ist an alle Getauften und Ungetauften ab dem 12. Lebensjahr gerichtet, auch wenn ihre Eltern nicht der Kirche angehören. Es ist möglich, dass Jugendliche gemeinsam mit Freunden, einfach aus Interesse, einen Kurs besuchen. Nach der Teilnahme am Kurs steht es jedem / jeder frei (ab 14 Jahren religionsmündig), sich selbst für die Taufe oder Konfirmation zu entscheiden.

Anmeldung

Eltern können ihr Kind im Evangelischen Pfarramt ihres Wohngebietes zum Kurs anmelden. Gern vermitteln wir auch einen Kontakt bzw. ein Angebot in der Nähe des Wohnortes.

Die Konfirmation: Bekenntnis – Fürbitte – Segen

Im Konfirmationsgottesdienst wird gefeiert, dass junge Menschen Gott vertrauen und ihr Leben unter Gottes Wort und Segen stellen.

Jugendliche oder Erwachsene sagen bei der Konfirmation (lat. konfirmare = befestigen) JA zu ihrer Taufe, die sie als Kind empfangen haben. Sie bekennen sich im Gottesdienst öffentlich zu ihrem Christsein. Mit der Kirchgemeinde sprechen sie das Glaubensbekenntnis und jede Konfirmandin / jeder Konfirmand bekennt persönlich: „Ja, mit Gottes Hilfe“ will ich im Glauben an Gott, in der Gemeinschaft mit Jesus Christus, bleiben und wachsen, als lebendiges Mitglied der christlichen Gemeinde.

Im Gottvertrauen wird unser Leben, mit seinen Höhen und Tiefen, sinnvoll und tragfähig. Mit Gott unterwegs suchen und finden Jugendliche Halt und Orientierung für ihren eigenen Weg. Dieser ist keine einsame Reise, sondern eine in der Gemeinschaft von Christen, die als „Schwestern und Brüder“ einander stärken und füreinander beten können. Die Gemeinde dankt und erbittet so im Konfirmationsgottesdienst Gottes Geist und Hilfe für den Konfirmanden / die Konfirmandin.

Den Konfirmanden wird ein Bibelwort zugesprochen. Sie knien vor dem Altar nieder und der Pfarrer /die Pfarrerin legt ihnen die Hand auf den Kopf. So werden sie gesegnet und gesandt zu verantwortlichem Handeln mit dem Segen Gottes.

Sie erhalten eine Konfirmationsurkunde.

Die Taufe im Konfirmations-Gottesdienst

Jugendliche, die sich (als Ungetaufte) während des Kurses für die Taufe entscheiden, können im Konfirmationsgottesdienst getauft und dann zusammen mit den Konfirmanden gesegnet werden. Sie bekommen auch einen Spruch aus der Bibel mit auf den Weg und erhalten eine Taufurkunde. Durch das eigene Bekenntnis und die eigene Entscheidung zur Taufe erübrigt sich für sie die „Konfirmation“. Sie werden im Kirchenbuch als (erwachsen) Getaufte eingetragen.

Rechte, die durch die Konfirmation oder Erwachsenentaufe erworben werden

Mit der Konfirmation oder Erwachsenentaufe erlangen die Jugendlichen das Recht, Pate bei der Taufe eines Kindes, Jugendlichen oder Erwachsenen zu werden. Sie sind voll berechtige Mitglieder einer Kirchgemeinde und können dort auch weiter aktiv mitarbeiten. Alle Konfirmierten können bereits den Kirchenvorstand wählen. Im Gegensatz zu den politischen Wahlen braucht man zur Wahrnehmung dieser Rechte nicht bis zur Volljährigkeit warten.