Letztes Jahr zur KV-Klausur fragte ein Kirchvorsteher: „Was haben wir eigentlich in den letzten 3 bis 4 Jahren gemacht und erreicht?“ Er fragte es etwas zweifelnd, weil das, was Menschen in einer Gemeinde säen, nicht immer gleich vor Augen steht. Manches braucht Zeit zum Reifen, bevor man erntet, anderes liegt bereits als Ereignis zurück, manches passiert im Hintergrund. Für einen dankbaren Blick zurück braucht es aktives Erinnern.
Ich erinnere mich an einen Dienstbeginn im Lockdown und was das alles an Gemeinsinn und Kreativität in der Marienkirchgemeinde im ehren- und hauptamtlichen Team bzw. im Schwesterkirchverbund freisetzte. Ich denke an Kirche-to-go mit Oster- bzw. Weihnachtsheften an der Wäscheleine, Telefonandachten, Offene Kirche, ein Osterkreuz, Gebetsketten, ein Feuerwerk des Glaubens mit dutzenden Andachten bis Pfingsten, digitalen Gottesdiensten, Andachten im Stundentakt über den gesamten Heiligen Abend, Besuche, ZOOM-KV-Sitzungen und Konfi-Care-Pakete aber auch viele Beerdigungen unter unwürdigsten Bedingungen.
Irgendwann wurde es alles wieder alltäglicher, oft genug herausfordernd aber nicht weniger bunt und meist mit einem fröhlichen Dennoch. Ich erinnere mich an lebendige Gottesdienste wie den Rundfunkgottesdienst mit unseren Freiwilligen aus Tansania, an die Begleitung von vielen Menschen zu Taufen, Trauungen oder während eines Abschieds bzw. in einer schwierigen Lebenssituation, tiefsinnig-berührende und quirlige Kita-Andachten mit unserer Kirchenmaus Kurti, an Baumaßnahmen wie eine renovierte Kanzlei oder eine neue Kirchentür, an kritischen Austausch zum Bibelabend, Lebensweisheiten im Seniorenkreis, stärkende ökumenische Gottesdienste, einen fröhlichen Neujahrsempfang zum Ehrenamtsdank, Konfi-JG-Rüstzeiten und den Kirchentag in Nürnberg, partnerschaftliche Begegnungen in Hannover, die Fahrradwerkstatt in der Notunterkunft, die mittlerweile durch die Dresdner59 koordiniert wird, und viele viele Sitzungen als Dienstberatung, im Pfarrteam, im Verbundausschuss, im Pfarrkonvent, im Kirchenbezirk, im Ökumenekonvent …, die aber am Ende in der Regel dazu dien(t)en, dass Ereignisse gemeinsam entwickelt und geplant werden und ein kollegiales Miteinander wächst. So schaue ich nicht zuletzt mit Freude auf ein sich allmählich etabliertes Konfi-Modell im Schwesterkirchverbund mit Anger-Crottendorf/ Reudnitz und Thonberg. Auch etwas, was wachsen muss(te). Auf so viel Fülle, auf die Begegnungen, auf das, was gedeihen konnte, blicke ich dankbar zurück und danke Gott, dass ER SEINEN Segen auf das gemeinsame Wirken gelegt hat.
So erfüllt ich nun auf all das schaue, so herausfordernd waren die vergangenen Jahre hier in Stötteritz für mich nicht zuletzt persönlich. Ich danke an dieser Stelle von Herzen für alles (Mit)Tragen, Anteilnehmen, Beten und alle Zugewandtheit.
Nun wartet als Stadtjugendpfarrerin im Kirchenbezirk eine neue Aufgabe auf mich.
Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Euch und Ihnen hier in Stötteritz, in der PAX Jugendkirche oder … bis dahin bleiben Sie Gott befohlen.
Mit dem Segen der EWIGEN
Anna-Maria Busch